Das Gehirn
Das Atemvolumen
Sauerstoffaufnahme
Herzfrequenz
Herz-Minutenvolumen
Der Kraftvorrat
Frequenzforrat
Energiespeicher
Gesundheit
Übertraining

 

Belastungsverträglichkeit 
4.2.7 Der Frequenzvorrat

Begriff:

Unter Frequenzvorrat bezeichnet man die Differenz der momentanen Pedal- Umdrehungsgeschwindigkeit zur maximal möglichen Umdrehungsgeschwindigkeit

Im Gegensatz zum Kraftvorrat ist ein grosser Frequenzvorrat im Radsport anzustreben. Die Begründung ist ein bisschen komplizierter als beim Kraftvorrat. Schnelle Bewegungen werden durch schnelle Muskelfasern und das Nervensystem gesteuert. Diese Systeme sind primär vom Energieträger Glykogen abhängig. Aber gerade dieser Energieträger ist bei Wettkämpfen über einer Stunde Dauer einen limitierenden Faktor.

Medizinische Betrachtung: Die Nervenbahnen der Willkürmotorik (Pyramidenbahn)
Der Tractus corticospinalis ist die Hauptbahn für die gesamte willkürlich innervierte Muskelaktivität. Er hat seinen Ursprung in der vorderen Zentralwindungen des Stirnlappens des Grosshirns.
Zum extrapyramidal-motorischen System werden neben den Basalganglien den Kernen im Mittelhirn und den Vestibulariskernen auch Teile der Grosshirnrinde, das Kleinhirn sowie die ins Rückenmark absteigenden extrapyramidal-motorischen Bahnen gezählt.  Während die Pyramidenbahn vorwiegend der Übertragung der Befehle für den willkürlichen Muskeleinsatz dient, ist das extrapyramidal-motorische System mit seinen motorischen Kerngebieten und seinen Bahnen für die unbewusste Muskelaktivität zuständig. Es kontrolliert unter anderem Ausmass und Richtung der willkürlichen Bewegung.
Unter Reflexen versteht man unbewusste, steht's gleich bleibende Reaktionen des Organismus auf Reize, die das ZNS entweder aus der Umwelt oder aus dem Körperinneren erhält.

Eine standardisierte Bewegungsform, wie sie die Tretbewegung des Radsportlers darstellt, kann mit genügendem Frequenzvorrat nahe an eine Reflexbewegung kommen. Sicher ist aber dass die Bewegung im unbewussten Bereich ablaufen kann. Je kleiner nun der Frequenzvorrat ist desto näher ist die Bewegungssteuerung bei der willkürlichen Steuerung. Das bedeutet auf die Ermüdung des Systems bezogen:

Je grösser der Frequenzvorrat ist, desto weniger ermüdet das  Nervensystem.

Frequenzforrat

 Was in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig ist, ist der Einfluss auf die Energieversorgung und Ermüdung der Muskeln. Bezogen auf die obere Kernaussage könnte man nun vermuten eine generell tiefere Tretfrequenz wäre besser.
Dazu sind aber die Messungen bezüglich Energieverbrauch welche besagen, dass bei einer Pedalier-kadenzen von 100-110 Umdrehungen pro Minute die besten Resultate erzielt werden. (Dies zeigt sich im übrigen bei den Stunden-Weltbestleistungen, wo die Übersetzung immer so gewählt werden muss, um eine Pedalier-kadenz in diesem Bereich zu erzielen.) Die Medizinischen Hintergründe dieser Erfahrungswerte kann ich Ihnen leider noch nicht weitergeben.

Die Konsequenz dieser Erkenntnis ist,  je höher die maximale Tretfrequenz, desto besser das sportliche Niveau des Athleten. Es ist demnach anzustreben das Training in Richtung Schnelligkeit (Hohe Frequenz) zu fördern.

 

 
 
     TOP | HOME  | Feedback

01.01.2008                          © Copyright 1995-2008 msporting.com. All rights reserved.