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Biomechanik 
5.4.5 Koordinative Tests

Diagnose der koordinativen Fähigkeiten

Die Bedeutung der koordinativen Fähigkeiten wird heute vielfach unterschätzt. Im Strassenrennsport kommt dies deutlich zum Ausdruck wenn unvorhergesehene Verhältnisse angetroffen werden. Wenn beispielsweise ein Paris-Roubaix eine Flandernrundfahrt oder irgend eine andere schwere Klassik auf nassen Strassen ausgetragen wird, sind nur noch jene Fahrer fähig mit der Spitze zu fahren, welche im Bereich der Koordination und des Gleichgewichtes keine Defizite aufweisen. 

 Koordinative Fähigkeiten umfassen im weitesten Sinne Verhaltensqualität bei Bewegungshandlungen (vgl. Roth, 1983, 69), sie dienen der spezifischen Voraussetzung für die Ausführung einfacher und komplexer Bewegungen, aber auch für den Erwerb von spezifischen Techniken (Fertigkeiten) im Lernprozess. Sie sind primär durch Prozesse der Bewegungssteuerung und –Regelung bestimmt, es können aber auch konditionelle Einflüsse miteinfließen. Sportler werden dadurch befähigt, Bewegungen relativ schnell zu erlernen und motorische Aktionen in vorhersehbaren und unvorhersehbaren Situationen sicher und ökonomisch zu beherrschen.

Die koordinativen Fähigkeiten wurden lange unter dem Begriff „Gewandtheit“ geführt,

diese wurde dann von Hirtz aufgesplittert in Orientierungsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit und Umstellungsfähigkeit. Teipel (1988, 62) gliedert die koordinativen Fähigkeiten in fein- und grobmotorische Tätigkeiten. Meßbar werden Koordinative Fähigkeiten durch Leistungen in spezifischen Aufgaben.

Zur Diagnostik koordinativer Fähigkeiten

Motorische Fähigkeiten können nicht direkt gemessen werden, daher muss von der Lösung einer gestellten Testaufgabe auf die zu prüfende Fähigkeit rückgeschlossen werden. Diese Lösung, also die Leistung, ist das Ergebnis einer Bewegungshandlung, die sowohl Koordination als auch Kondition beinhalten kann. Motorische Fähigkeiten sind sehr komplex und beinhalten eine charakteristische Differenzierung von dominanten Komponenten, die auch anderen Fähigkeiten ähnlich sein kann. Dies gilt vor allem für die koordinativen Fähigkeiten, daher müssen Test zur Untersuchung von koordinativen Fähigkeiten spezielle Anforderungen erfüllen: (Hirtz/Vilkner, 1990, 246)

· Die Testaufgabe muss so gestellt werden, dass aus der Lösung auf das Fähigkeitsniveau geschlossen werden kann. Ein Übungseffekt der Tests sollte

ausgeschlossen sein, dies erreicht man am besten durch Variation und Modifikation oder durch Anbieten neuer Tests.

· Der Einfluss anderer koordinativer und konditioneller Fähigkeiten und anthropometrischer Faktoren sollte so gering wie möglich sein.
· Konzentration und Aufmerksamkeit müssen gesichert werden, auch die Schwierigkeit der Testaufgabe sollte man berücksichtigen, vor allem  zwischen verschiedenen Altersklassen muss die Schwierigkeit verändert werden.
· Probeversuche und Rückinformation sind unerlässlich. 
· Außerdem sollte auf einfache Durchführung, geringen Zeitaufwand, einfache Auswertung, geringer Gerätebedarf und hohe Praktikabilität geachtet werden.

Für die Anwendung von Test zur Erfassung der koordinativen Fähigkeiten ergibt sich

daraus die Ableitung auf mehrere Ebenen (vgl. Hirtz/Vilkner, 1990, 249):

Auf der ersten Ebene sind koordinative Einzeltests zur Erfassung einer koordinativen Fähigkeit oder gar nur eines bestimmten Aspekts einer Fähigkeit einzuordnen. Auf der zweiten Ebene ordnen sich komplexere Aufgabenstellungen ein, mit denen mehrere koordinative Fähigkeiten erfasst werden sollen.

Auf der dritten Ebene ordnen sich komplexe Koordinationsbatterien ein, bei denen mit einer ganzen Reihe von Tests der Koordinationsbereich möglichst umfassend abgedeckt werden soll.

 

Im Radsport sind einige Standardtest vorhanden, welche hautsächlich mit Anfänger der Sportart als Übungsformen gemacht werden. 

 Der wohl wichtigste Test welcher ein Radsportler bestehen sollte ist der Geldscheintest. Beim Strassenradsport sagt man das Geld liegt auf der Strasse du brauchst es nur aufzuheben. Wenn der Sportler auf dem Rad fährt muss er ein auf dem Boden liegender Geldschein ohne die Fahrt zu unterbrechen aufheben können.

Karikatur von Marc Locatelli

 Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, um das Gleichgewicht zu halten. Die einfachste ist den Fuss gegenüber der Hand, welche den Schein aufheben soll aus dem Pedal zu klicken und als Balance zu gebrauchen. 

Tests in diesem Bereich werden nicht in Sekunden, mmol oder Watt gemessen. Sie werden auch nicht mit anderen Verglichen, aber sie stellen einen wichtigen Orientierungspunkt auf dem Weg zur komplexen sportlichen Fähigkeit dar. 

 Als Trainer ist es für mich wichtig zu wissen, welche Fähigkeiten bei den Athleten in welchem Ausprägungsgrad vorhanden sind. Damit kann das spezielle Trainingsprogramm ev. vorhandene Mängel ausgleichen. 

 

 
 
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02.02.2008                          © Copyright 1995-2008 msporting.com. All rights reserved.