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Begründung
Auswirkung

 

Biomechanik 
5.3.5 Sitzposition

Die Richtige Einstellung der Sitzposition

Diese Vorgabe ist eine der wichtigsten Forderungen, um die speziellen technischen Fähigkeiten des Radrennfahrers optimal zu entwickeln und einzusetzen. Dazu ist bereits eine umfangreiche, aber auch eine widersprüchliche Literatur und Software vorhanden. Ich möchte an dieser Stelle die Theorie von Jugend und Sport Sportfach Radsport in der Schweiz in einer aufbereiteten Fassung wiedergeben. Diese Form der Einstellung hat sich während längerer Zeit bestens bewährt und kann auch mit den modernsten Hilfsmitteln als geeignet überprüft werden.

1. Als erste Handlung müssen die eigenen Körpermasse ermittelt werden. Diese werden ohne Schuhe ermittelt.

  
das Mass Unterarm (Ellenbogen bis Mitte Hand)

2. Mit diesen Körpermassen wird der geeignete Rahmen ermittelt.
3. Die richtige Sattelhöhe wird eingestellt. Dazu ist die Schritthöhe SL massgebend.

Ich möchte die Formeln für die entsprechenden Einstellungen nicht unnötigerweise als Platzfüller angeben. Wer mich kennt und den Aufbau dieser Homepage kennt weis schon, dass dazu sicher ein gratis Programm zum Herunterladen bereitsteht.

  Herunterladen der Veloeinstellung.

Das heruntergeladene Programm ist eine EXCEL Tabelle, in welcher die gelb unterlegten Zellen ausgefüllt werden müssen. Dabei sind bei der Einstellung einige Punkte, welche empirisch ermittelt und der Vollständigkeit halber von Hand nachgetragen werden müssen.

Die Einstellung kann aber nicht alleine mit mathematischen Formeln erfolgen. Wenn die Sattelhöhe eingestellt ist, muss der/die Athlet(in) mit den original Rennschuhen auf dem Sattel sitzen und die Fersen auf die Pedale setzen. In dieser Stellung müssen die Pedale mindestens eine volle Umdrehung rückwärts getreten werden können, ohne dass das Becken sichtbar verdreht wird oder sich die Fersen im unteren Totpunkt von den Pedalen abheben. In diesem Fall ist die Sitzhöhe richtig, ansonsten müsste die Sitzhöhe nach unten korrigiert werden.

4. Die Sattelstellung wird eingestellt. Dazu wird der Sattel horizontal gestellt und solange horizontal verschoben, bis in der unten abgebildeten Situation das Lot der Kniescheibe mit horizontaler Stellung der Pedalarme auf die Pedalachse oder max. 1.5cm vor die Pedalachse zeigt.

5. Es verbleit noch, die Sitzlänge einzustellen. Dazu kann nur noch die Vorbaulänge geändert werden.

Zum Einstellen der Sitzlänge führst Du eine Kurbel parallel zum Schrägrohr. Du nimmst eine für Dich bequeme, aerodynamisch günstige Fahrhaltung ein, die Hände im unteren Lenkerbogen. Die Arme sind leicht angewinkelt und der Fuss steht waagerecht auf dem Pedal. Bei richtiger Vorbaulänge berühren sich das Knie des vorderen Beines und der Ellenbogen leicht.

Die richtige Sitzlänge kannst du noch unter Belastung überprüfen. Dabei soll das Gesäss nicht zur Sattelspitze rutschen, da sonst die Sitzlänge (Vorbau) nicht stimmt.

6. Die Lenkerbreite ist von der Breite des Brustkorbes abhängig. Eine schmale Lenkerbreite bietet Vorteile im Feld, da in kleinere Positionslöcher hinein gefahren werden kann. Die Lenkerbreite sollte aber die Atmung nicht beeinträchtigen. In diesem Sinne ist die Lenkerbreite individuell, und Formeln oder Empfehlungen dazu können durch Beispiele widerlegt werden.

7. Die Kurbellänge. Dazu verweise ich auf das Kapitel 10.14 auf dieser Homepage.

8. Die Stellung der Schuhplatten ist von der Disziplin abhängig. (Siehe dazu Kapitel 10.17 und 10.18)

Wenn ein auf diese Weise eingestelltes Fahrrad nicht als bequem empfunden wird, so liegt dies hauptsächlich daran, dass der/die Athlet(in) sportlich nicht die nötige Voraussetzung mitbringt, um rennsportmässig Radsport zu betreiben. Der Hauptgrund dabei ist vielfach auf eine zu schwache Rückenmuskulatur zurückzuführen. Versuchen Sie diese durch eine tägliche Zusatzgymnastik zu stärken. Hobbysportler können ihr Fahrrad so einstellen, wie sie es als bequem empfinden. Aber wie eingangs erwähnt können die technischen Fähigkeiten, welche es braucht, um ein kompletter Rennfahrer zu sein, mit Alternativen nicht erlernt und im Rennsport demnach auch nicht umgesetzt werden.


Die hier angegebene Einstellung ist eine Durchschnitteinstellung und für Anfänger und Sportler im mittleren Leistungssegment geeignet. Die Einstellung der Spitzensportler weicht von der hier angegebenen nicht wesentlich ab, aber bei den Spitzensportler ist der Aufwand jeder einzelne Parameter zu optimieren gerechtfertigt.

 

 
 
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01.01.2008                          © Copyright 1995-2008 msporting.com. All rights reserved.